Mittekill – Liebe und Alkohol

Mittekill ist eine grau schillernde Reflektion der Stadt Berlin – und zwar eine schöne, mitreißende und ehrliche. Genauso facettenreich wie die Weltmetropole ist die Musik der Band.

Elektro, Punk, Indie, Junge-mit-Gitarre sind nur einige der vielen Schubladen, in die man Mittekill zu stecken vermag, wenn man das denn möchte. Von scheinbar oberflächlich vulgär bis hin zu gesellschaftskritisch weltverbesserlich reichen die Texte von Friedrich Greiling. Anfangs bildete er noch gemeinsam mit Jan Hohmann ein Duo. Inzwischen stämmt er selbst das Projekt, an dem aber auch immer wieder andere musikalische Persönlichkeiten beteiligt sind. Auf der aktuellen Singleauskopplung „Jtzt Wrd Gfckt.RMX“ befinden sich unter anderem Remixe von Aera, E-Kreisel, David Hasert und Greilings Pseudonym Freedarich.

„Wasser oder Wodka“ ist einer der bekanntesten Tracks auf „Stringenz des Wahnsinns“. Kaffee verträgt der Berliner übrigens nicht. Aber Mittekill ist nicht nur anstößig obszön. Fast immer schwingt Melancholie in der Musik und den Texten mit. Alkohol und Liebe sind laut Friedrich die „größten Melancholie-Motoren“ und werden immer wieder thematisiert. Angetrieben wird der Künstler von der Rastlosigkeit, die so viele Künstler innehaben.

Mittekill in Ilmenau, Foto: Benjamin Schieck

Das auf Staatsakt erschienene „All But Bored, Weak And Old” ist das dritte Album, das Mittekill zu verzeichnen hat. Es ist genremäßig stark durchmischt, dennoch ein erstklassiges Werk.

Greiling hat zahlreiche Nebenprojekte, wie sein Techno-Pseudonym „Freedarich“ oder die Countryband „Die Bäume“. Und was bringt die Zukunft? Er wird 2013 öfter solo unterwegs sein, außerdem können wir gespannt sein, was in nächster Zeit von den Bäumen zu hören sein wird.

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