Album der Woche: Madsen – Wo es beginnt

Unser Album der Kalenderwoche 46 kommt von Madsen. Ihr fünftes Album. “Wo es beginnt” – der Titel klingt fast wie ein Neuanfang. Doch eine Sache haben sie nicht verändert: Das Album hält wie immer einige Überraschungen für den Hörer bereit!

Madsen
Madsen – © Sven Sindt/Universal

Madsen. Das sind die drei Brüder Sebastian (Gesang/Gitarre), Johannes (Gitarre/Gesang) und Sascha Madsen (Schlagzeug/Gesang) sowie Niko Maurer (Bass). Gestartet haben sie im Jahre 1993 als Punkrockband “Ganz Klar”, haben drei Jahre später ihren Stil in Rock und ihren Namen in “Alices Gun” geändert. 1998 heißt die Band aus dem Wendland schließlich “Hoerstuatz” und experimentiert mit HipHop- und Crossover-Elementen. Nach weiteren sechs Jahren entsteht 2004 wieder der Wunsch, sich musikalisch neu auszurichten und somit wird die Band letztendlich in “Madsen” umbenannt.

Sie reichen ein Demotape bei Universial Music ein, werden dort direkt unter Vertrag genommen und veröffentlichen die erste Singel „Die Perfektion“, welche auch auf MTV großen Anklang findet. Ab diesem Moment startet eine steile Karriere. Künstler wie Tomte-Frontsänger Thees Uhlmann sprechen in höchsten Tönen von dem ersten Album „Madsen“, er nennt es sogar die beste Debüt-LP, seitdem er über Musik schreibt.

Madsen Band
Von links nach rechts: Sebastian, Sascha, Johannes Madsen & Niko Maurer © FKP Scorpio

Nach 4 Alben, 14 Singles, rund 140 Festivals und knapp 400 Konzerten wechseln die Jungs zu Sony Music Entertainment und veröffentlichen am 17. August diesen Jahres „Wo es beginnt“. Das Album steigt direkt auf Platz 2 der deutschen Charts ein, in Österreich auf Platz 4 und ist somit der bisher größte Erfolg in der siebenjährigen Bandgeschichte. Gleichzeitig ist Madsen für den Titel „Beste Band“ bei der 1live Krone 2012 nominiert und steht somit in direkter Konkurrenz zu bekannten Größen wie den Toten Hosen, den Fantastischen Vier, Mia und Silbermond.

Die Tickets zur aktuellen „Wo es beginnt“-Tour waren so schnell ausverkauft, dass in einigen Städten der Veranstaltungsort verlegt werden musste. Am 16. Oktober fand in Hamburg das Abschlusskonzert statt, doch aufgrund der positiven Resonanz wird die Tour ab dem 01. Februar des kommenden Jahres in Magdeburg fortgesetzt. Für Interessierte: Unter diesem Link kann man noch Tickets bekommen!

Ihre Live-Perfomance-Qualitäten konnten erst kürzlich bei on tape und TV Total begutachtet werden.

Sascha Madsen an den Drumms
Sascha Madsen an den Drumms © Moppi Mania

Lieder von Verliebt- und Verlassensein, gute-Laune-Mitsing-oder-Mitschrei-Musik – kurz gesagt: einfach Madsenmusik. Das ist der Inhalt des neuen Albums und würde auch die letzten vier veröffentlichten Platten gut charakterisieren. Doch was ist anders? Es geht auf dem neuen Album auch um Ängste. Angst vor der Zukunft. Angst vor dem Versagen. Angst vor der Orientierungslosigkeit. Angst vor der Verzweiflung. Und eine ganz persönliche Angst der Band wird in dem Song „Es wird schon wieder gut“ thematisiert. Nämlich jene Angst, als Sebastian im Frühjahr 2010 bei einem Videodreh wegen einem gerissenen Seil aus fünf Metern Höhe auf den Betonboden gestürzt ist und niemand wusste, wie schwer er sich verletzt hat. Tatsächlich hatte er sich neben vielen Schnittwunden und Stauchungen auch einen Trümmerbruch in der linken Hand zugezogen und lag einige Wochen im Krankenhaus. Die Diagnosen waren zu dem Zeitpunkt sehr negativ, weswegen die bevorstehende „Labyrinth“-Tour erst einmal verschoben wurde. Es war unklar, ob der Frontsänger jemals wieder Gitarre spielen geschweige denn auf der Bühne stehen können wird. Nicht zuletzt wegen des großen Rückhalts seitens der Band, Freunden, Familie, aber auch der Fans hat er diesen Schock verarbeitet und ist wieder vollständig genesen, hat die Tour gespielt und nach über einem Jahr Schreibpause auch wieder den Stift in die Hand genommen. Man könnte fast meinen, dass „Es wird schon wieder gut“ der erste Song war, den er nach dieser Pause zu Papier gebracht hat. Es wirkt wie eine Nacherzählung dieses Erlebnisses.

Und man muss sagen: Zum Glück hat er wieder angefangen zu schreiben! Sonst wäre am 02. November nicht “Love is a Killer” erschienen. Und natürlich wäre uns sonst auch das Album der Woche entgangen!